Geboren im wunderschönen Städtchen Havelberg, lag mir das Reden erstmal noch fern. Meine Mama hatte sich eigentlich ein Mädchen gewünscht, deshalb trug ich beim ersten Fasching ein Kleid – eine traumatische Erfahrung, die wohl letztlich dazu geführt hat, dass ich angefangen habe zu tanzen. Aber erst viiieel später.

Erst einmal durchlief ich Kindergarten und Schule ohne größere Probleme und ohne groß Aufmerksamkeit zu erregen. Da ich sehr klein war, konnte man mich auch leicht übersehen. Nur beim Fußball spielen konnte ich zeigen, was ich drauf hatte. Die ‚Volksstimme‘ nannte mich mal den ‚Regisseur im Mittelfeld‘. Darauf bin ich bis heute stolz!

Mit 18 ging ich zum Studieren nach Berlin, um festzustellen, dass ich keine Ahnung hatte, was ich mit meinem Leben anstellen sollte. Als Konsequenz ging ich als Animateur nach Spanien. 4 Jahre, in denen ich gefühlte 10 Jahre gealtert bin, brachten mir vor allem bei, wie man mit den unterschiedlichsten Menschen umgeht. Eine tolle Zeit …

Dass ich als Animateur auf die Bühne musste, war wohl Schicksal, denn anders hätte ich wohl nie herausgefunden, wie viel Spaß mir das macht. Soviel Spaß, dass ich eigentlich nur noch wegen der Shows in Spanien (mittlerweile Fuerteventura) war. Alle Hotelgäste sagten, ich hätte Talent – aber das sagen sie ja jedem; daher wollte ich rausfinden, ob das stimmte und bewarb mich an der UdK in Berlin für den Studiengang Musical/Show.

Obwohl ich nicht einmal Dur von Moll unterscheiden konnte, wurde ich dort aufgenommen. Weil ich wohl der richtige Typ war …
Was das genau hieß, sollte ich zwei Jahre später erfahren, als ich nur so zum Spaß zu einem Vortanzen ging und der Produzent tatsächlich der Meinung war, dass ich Grünschnabel das Zeug hätte, die Hauptrolle in Grease zu spielen. Ich war ihm sehr dankbar, aber auch etwas überfordert mit der Verantwortung, eine solche Show auf den Schultern zu tragen.

Als irgendwann alles zu viel wurde, hatte meine Agentin die blendende Idee, mich auf ein Kreuzfahrtschiff zu schicken. 6 Jahre ging es nun rund um den Globus. Fazit: 1 Million neuer Eindrücke, Kollegen, die sich wie Familie anfühlten, und ein neuer Lieblingsort: Namibia.

2010 wurde mein Sohn geboren, und ich wollte nicht mehr so viel reisen. Deshalb ließ ich mich in Berlin nieder und gab Gesangsunterricht. Nebenbei begann ich, bei Trauungen zu singen. Eines Tages hieß es: „eine freie was …?“
Ich sah meine erste freie Trauung und dachte, dass ich das viel besser könnte – und vor allem: mit Humor!

Ich schrieb eine Webseite und stand 2012 zum ersten Mal auf einer Hochzeitsmesse. Seit damals sind viele erfolgreiche Jahre vergangen, und ich kann auf Hunderte toller Zeremonien zurückblicken.